Klare Worte führen zu Klarheit – seid “unhöflich”

Klare Worte werden gesellschaftlich oft als unhöflich empfunden und dementsprechend ist für viele Menschen eine entsprechende Hemmschwelle vorhanden. Schlussendlich ist dann jedoch die Verwunderung groß, wenn Mitarbeitende nicht das tun, was wir erwarten. Auch negatives Feedback wird oft schöngeredet und kommt so nie richtig an. Im Business unklar zu bleiben, ist aber nicht nur unternehmerisch fatal, es ist auch hochgradig unfair allen Beteiligten gegenüber. Eure Unklarheit und fehlende Direktheit macht alle schlechter: Das Unternehmen, eure Mitarbeitenden und auch eure Kunden

 

Niemand macht, was ihr wollt

Mitarbeitende machen nicht, was sie sollen, Kritik wird nicht richtig umgesetzt, die Zusammenarbeit mit Kunden hakt immer öfter, erteilte Aufgaben von euch brauchen eher 20 als 2 Sätze. Wenn euch das bekannt vorkommt, habt ihr ein Problem mit klare Botschaften. Löst ihr es nicht, werden Mitarbeitende nie besser, Kritik wird nur langsam oder gar nicht umgesetzt und die Zusammenarbeit mit Kunden wird nicht besser.

 

Konfliktvermeidung ist vielleicht höflich – aber auf eure Kosten

Direktheit und offene Ehrlichkeit ist gesellschaftlich nicht hoch angesehen – je fernöstlicher das Land, desto mehr ist es kulturell sogar verpönt. “Was denken die dann von mir” ist ein typischer Gedankengang, den viele haben – andere wollen einfach einen ggf. entstehenden Konflikt vermeiden. Eure fehlende Klarheit in der Kommunikation sorgt aber in Wahrheit nur dafür, dass der bereits vorhandene Konflikt (er ist nur nicht ausgesprochen) nie geklärt wird und ausschließlich in eurem Kopf bleibt. Euer “Backlog” an offenen Konflikten wird also immer größer, nur um euer Gegenüber nicht vor den Kopf zu stoßen oder um nicht in eine Streitsituation zu geraten. Die Hoffnung ist dann meist, dass euer Gegenüber eure blumige Nachricht um 5 Ecken interpretieren kann und es von selbst erkennt. Aber wie oft funktioniert das? (Anm. d. Redaktion: Nie!)

 

Sagt was ihr erwartet – Konflikte sind nicht schlimm

Wenn aus eurem Wunsch oder eurer Kritik ein Konflikt entsteht, ist das nicht schlimm. Es zeigt am Ende nur, dass ihr ein Problem gefunden habt, das ihr lösen solltet. Die Lösung kann einseitig sein (z. B. Kündigung der Zusammenarbeit), aber auch einvernehmlich (Kompromiss). Ohne die Klarheit in der Kommunikation nehmt ihr euch die Chance, an dieser Stelle eure Zusammenarbeit zu verbessern oder zu erkennen, dass ihr ggf. nicht harmonisiert. In einer privaten Beziehung ist es heutzutage normal (sollte es sein) anzusprechen, wenn einen etwas stört. Warum dann nicht im Business? Ihr werdet feststellen, dass gelöste Konflikte und offene Kommunikation (auch positive) extrem wertvoll sind für eine Beziehung und diese immer verbessern.

 

Sachlich ehrlich – nicht diktatorisch

Wenn ihr euch in diesem Problem wiederfindet, fangt an, euch vor Gesprächen eure Kernbotschaft zu notieren – was genau wollt ihr eurem Gegenüber mitteilen. Beschränkt euch dabei auf max. 3 Sätze und wartet erst einmal die Reaktion ab. Was ihr nicht machen solltet: Überkompensieren. Das Gegenteil von blumig verpackten Nachrichten ist nicht die aggressive, diktatorisch anmutende Form von Kommunikation. Klare offene Kommunikation ist nicht persönlich wertend sondern  sachlich ehrlich.

In diesem Sinne alles Gute,
euer Julian Groneberg
CEO der Groneberg Consulting GmbH


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