Laut aktuellen Studien und Unternehmensbefragungen kosten Fehlbesetzungen Unternehmen pro Jahr im Schnitt 100-250T€. Dabei werden jedoch die Kosten außer Acht gelassen, die entstehen weil vorhandenes Personal falsch eingesetzt wird. So liegt die Dunkelziffer also noch ungleich höher. Moderne Unternehmen sollten immer dem Leitsatz „Die richtigen Personen an die richtige Stelle“ folgen. 

Bereits bei der Stellenbesetzung entsteht die Frage, wie ich Personal auswähle: Fähigkeits- oder kenntnisbasiert? Vor Allem traditionelle Unternehmen begehen an dieser Stelle kapitale Fehler. Zu hoch werden Abschlussnoten, Arbeitszeugnisse und bisherige Erfahrungen gewichtet; zu wenig wird auf die Fähigkeiten etwaiger Mitarbeiter:innen geachtet. In dem theoretischen Konstrukt einer ewig unveränderten Tätigkeit ist dieses Vorgehensmodell schlüssig; in der Praxis verändert sich eine Tätigkeit meist aber bereits nach Ablauf von 2 Jahren. Liegt dann das falsche Skill-Set (Varianz an Fähigkeiten) vor, entstehen zwangsläufig Konflikte, die Geld kosten. Grundlage jedweder Stellenbesetzung sollte immer der Abgleich zwischen notwendigen und bestehenden Fähigkeitsmerkmalen sein – alle weiteren Faktoren sind mit Ausnahme von sog. Hygienefaktoren (gesetzl. vorgeschriebene Qualifikation o.ä.)  im Regelfall zu vernachlässigen.

Vor Allem bei der Beurteilung von Personal entstehen oftmals große Konflikte. Unklare Bewertungsmaßstäbe oder Erwartungen, fehlende Konsequenz oder mangelnde Durchsetzungsfähigkeit sind dabei die häufigsten Ursachen.

Im Rahmen der Unternehmensführung ist es unerlässlich Mitarbeiterleistungen regelmäßig zu hinterfragen und Konsequenzen daraus zu ziehen – positiv wie negativ.

Inkonsequente Personalführung verschlechtert nicht nur die Gesamtleistung des Teams, sie kostet auch Geld und Leistungsträger orientieren sich um. Zu einer fairen Führung gehört folglich auch das Ahnden von Schlechtleistung. Durch systematische Beurteilungen, faire Kommunikation und klare Erwartungshaltungen entsteht ein faires und produktives Arbeitsklima, das entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen kann.

Entwicklung von Mitarbeitern bedeutet nicht nur anlassbezogen und reaktiv zu agieren sondern proaktiv Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Klare Kommunikation der Erwartungshaltung und persönliche Integrität sind dabei die notwendigen Bausteine. Viele Unternehmen verpassen es Mitarbeiter:innen Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen oder kreieren solche nur um Konflikte zu vermeiden. Beide Varianten führen stets zu Demotivation und Fluktuation. Beides sind elementare Kostentreiber in der Personalstruktur.

Durch eine moderne, klare und faire Personalstrategie lässt sich im Ergebnis nicht nur das aktuelle Unternehmensergebnis deutlich verbessern, es trägt zudem dazu bei, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens abzusichern.