„Ich bekomme einfach keine Bewerbungen – so bleibt alles an mir hängen“. Herzlich willkommen zur Selbsthilfegruppe „Ich tue mir selber leid“.
Keine Bewerbungen liegen immer an dir!
Wenn du keine Bewerbungen erhältst, solltest du als gute Unternehmerin niemals hören/sehen „Ich bekomme keine Bewerbungen“, sondern „Ich muss etwas an unserem Außenauftritt oder Bewerbungsprozess ändern“. Im Kern geht es also auch hier um Problem- vs. Lösungsorientierung.
Schwieriger Bewerbermarkt
Natürlich ist es so, dass es schon einmal leichter war für Unternehmen (gutes) Personal zu finden. Aber in wie fern bringt dich die Feststellung weiter? Richtig: gar nicht. Die Kernmechanismen funktionieren seit Jahrzehnten gleich und werden auch in den nächsten 30 Jahren gleich bleiben. So lange du das nicht verstanden hast, bleibst du in der o.g. Selbsthilfegruppe hängen.
Bewerbungsmechanismus
Überlegt an der Stelle einmal selbst: Wenn ihr euch bewerben würdet, wie und wo würdet ihr das tun? Und dann überlegt mal, ob eure Antwort mit eurem Unternehmen übereinstimmt – und zwar von außen betrachtet! (nicht mit euren Vorstellungen von innen heraus). Gehen wir an der Stelle einmal typische Punkte für Bewerber/innen durch:
Bekanntheit
Bewerber/innen müssen dich erst einmal kennen! Highperformer bewerben sich tendenziell bei Unternehmen, von denen sie schon einmal gehört haben. Hier können z.B. regionale Social-Media-Anzeigen Sinn machen. Stoße ich auf eure Jobanzeige & habe noch nie von euch gehört (+ ggf. ist euer Webauftritt 20 Jahre alt) + stoße ich parallel auf eine Anzeige eines Unternehmens, das ich schon einmal wahrgenommen habe: Fragt euch selbst: Wo ist die Wahrscheinlichkeit einer Bewerbung höher?
Ersteindruck
Menschen bewerben sich bei Unternehmen, mit denen sie sich identifizieren können. Hier spielt der Ersteindruck eine wesentliche Rolle. Beispiel: Sieht deine Homepage aus wie aus den 90ern? Dann bewerben sich tendenziell auch Menschen, die mental in dieser Zeit stehen geblieben sind. Sieht dein Büro auf Bildern aus, wie eine ausgebaute finnische Sauna? Wer soll da arbeiten wollen? Überlegt mal selbst wie euer Außenauftritt auf euch wirkt. Fragt einfach mal eine Person im Bekanntenkreis nach schonungslos offenem Feedback. Teilweise ist das sehr erschreckend, wie weit euer Bild von dem anderer abweicht. Wenn ihr hier blind bleibt, werdet ihr immer ein Problem behalten.
Bewerbungsprozess
Menschen wählen immer den einfachen Weg. Ist es extrem kompliziert,sich bei euch zu bewerben? Ist es extrem umständlich, sich bei euch zu bewerben? Dann verlierst du an der Stelle bereits extrem viele Menschen. Wenn du 12 Unterlagen hochladen, 32 Fragen beantworten und jedes Datum extra irgendwo eingeben musst: Hättest du dort Lust zu arbeiten?
Innere Werte:
Spätestens im persönlichen Gespräch bewerten Bewerber/innen,ob die Werte des Unternehmens zu ihren passen. (Startups-Kultur, Leistungskultur, sehr hierarchisch, persönlich/unpersönlich etc.). Du ziehst die Menschen an, die sich mit deinen gezeigten Werten identifizieren. Solltest du also „Remote Work mit digitalem Nomadentum bei Abwesenheit aller Hierarchien und nur Spaß“ verkörpern – dann kann ich dir sagen, wer sich bewirbt. Solltest du freigeistliche Künstler suchen, die jeden Tag etwas anderes machen und sich garantiert an keinen Prozess halten + mit neg. Feedback nicht umgehen können: Dann machst du so alles richtig.
Das sind nur einige Beispiele, die es zu beachten gilt- aber schon von diesen 4 Kriterien finde ich bei jeder „meckernden“ Person mindestens zwei (davon eines meistens katastrophal).
Der Weg zur Lösung
Zusammenfassen kann man es wie folgt:
Wollt ihr mehr Bewerbungen? Werdet bekannter und macht den Zugang einfach!
Wollt ihr mehr passende Bewerbungen? Arbeitet an eurem Außenauftritt!
In diesem Sinne alles Gute,
euer Julian Groneberg
CEO der Groneberg Consulting GmbH
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